Orgel der Marienkirche Artern bricht auseinander! 
					      Nach gut 35 Jahren droht die 1984 gebaute Orgel in der Marienkirche auseinander zu brechen. Dies liegt 
					        an der Aufstellung des Gehäuses, die in den 90er Jahren völlig falsch vorgenommen wurde. Von diesen 
					        Zugkräften nach vorn und zur Seite sind ist auch das Orgelwerk an sich betroffen. Die Windladen stehen 
					        unter Spannung, die Dichtungen brechen und die Traktur verliert an Spannung und muss ständig 
					        nachreguliert werden.  
					         
					        Die Kirchgemeinde ist um eine Sicherung und einen Neubau der Orgel bemüht. 
					        Aktuelle Angebote gehen von eine Summe über 300.000€ aus. Dafür benötigen wir Ihre Hilfe!  
					        Unsere Aktion begleitet ein Flyer: „Die Orgeln der Marienkirche im Porträt“. Darin enthalten sind alle 
				        Informationen, wie Sie uns unterstützen können.   | 
				      
					  
					    Die Orgel der Marienkirche 
					       
					      Es ist nicht feststellbar, wann die erste Orgel eingebaut  wurde. 1692 wird vom Neubau einer  Orgel berichtet, ebenso 1844. Die  letztere wurde bereits in den Jahren 1856  bis 1860 wieder umgebaut (Strobel, Frankenhausen). Wegen Wurmbefalls  erfolgte 1960-1962 eine  Generalreparatur der Strobel-Orgel durch Hildebrand, Roßleben.  
					       
                          1972 wurde während des Baugeschehens  in der Marienkirche diese Orgel durch spielende Kinder weitgehend zerstört. 
                           
                          1979 kaufte die Gemeinde die 1854 von Voigt erbaute Orgel der  St.-Nicolai-Kirche in Eisleben und ließ sie von der Orgelbaufirma Kühn,  Merseburg neu aufbauen. 
Diese Orgel, die über 24 Register auf 2 Manualen und Pedal  verfügt, wurde am 05.02.1984 eingeweiht.  
 
Die Disposition lautet:  
					      
					        
					          | Hauptwerk | 
					          Oberwerk | 
					          Pedal | 
				             
					        
					          | Pommer 16' | 
					          Gedackt 8' | 
					          Subbaß 16' | 
				             
					        
					          | Prinzipal 8' | 
					          Salicional 8' | 
					          Oktavbaß 8' | 
				             
					        
					          | Rohrflöte 8 | 
					          Prinzipal 4' | 
					          Gedacktbaß 8' | 
				             
					        
					          | Gemshorn 8' | 
					          Rohrflöte 4' | 
					          Oktave 4' | 
				             
					        
					          | Oktave 4' | 
					          Nachthorn 2' | 
					          Pedalmixtur 4fach | 
				             
					        
					          | Spitzflöte 4' | 
					          Terz 1 3/5' | 
					          Posaune 16' | 
				             
					        
					          | Oktave 2' | 
					          Siffföte 1' | 
					            | 
				             
					        
					          | Quinte 2 2/3' | 
					          Scharff 3fach | 
					            | 
				             
					        
					          | Mixtur 4fach | 
					            | 
					            | 
				             
					        
					          | Trompete 8' | 
					            | 
					            | 
				             
				           
					       
					      Koppeln: II/I; I/P II/P 
					      Schleifladen, mech. Ton- und Registertraktur                          
					       |   
                      
				      
					  
                       
                         Die Marienkirche 
                           Vor  1200 Jahren wurde die Wasserburg Artern („Wasserschloss“) gebaut, vermutlich  zur Sicherung der Unstrutfurt. In ihrem Schutz entstand ein planmäßig  angelegter Burgflecken, der 1329 Stadtrecht erhielt, die spätere „Neustadt“ Artern. Dieser Burgflecken erhielt  bereits eine steinerne Pfarrkirche, die der Jungfrau Maria geweiht wurde. Von  dieser Kirche, die also um 1200 entstand, ist lediglich ein Teil des Turmes erhalten geblieben (Der untere Teil  des heutigen Turmes, das Fachwerkobergeschoss wurde später aufgesetzt.). 
                             Der  Anbau des Ostchores (heutige Winterkirche) erfolgte in der ersten Hälfte des  13. Jahrhunderts (1225?).  
                              
                             Zwischen 1540 und 1542 wird Artern  lutherisch. Die Marienkirche wird nunmehr Pfarrkirche sowohl für die Stadt als  auch für die Dorfgemeinde Artern (politisch wird die Verwaltung der Stadt- und  Dorfgemeinde erst 1832 völlig  vereint!) 
                              
                             Am 18.05.1608 vernichtet ein Stadtbrand  große Teile der Neustadt. Die Marienkirche brannte völlig aus, das Westschiff  musste abgetragen werden. 1609 begann der Neuaufbau der  Marienkirche, der nur sehr langsam vorankam, vor allem da am 08.08.1616 ein erneuter Stadtbrand,  diesmal durch Brandstiftung, 141 Häuser vernichtete. Am 25.05.1620 konnte die Marienkirche  wieder eingeweiht werden.  
                              
                             Als 1632 ein weiterer Stadtbrand 90 Häuser  einäscherte, geriet die Nordwand der Kirche außer Lot. Es wurden 4 mächtige  Eichenbalken eingezogen. Verfallserscheinungen  als Folge des Dreißigjährigen Krieges machten umfangreiche  Restaurierungsarbeiten erforderlich. Das Westschiff erhielt das hohe Dach, der  Turm wurde um den Fachwerkaufbau erhöht. Danach erfolgte eine Neueinweihung. 
   
  1739 zeigten sich Risse am Turm. Die  Stützpfeiler wurden angebaut.  
  1836 werden neue Emporen eingebaut. 
  1856 bis 1860 wird das innere der Marienkirche durchgreifend renoviert. 
  1895 Aufstellen von 2 Öfen, die  später durch Warmluftheizung ersetzt   werden. 
   
  1962 Beginn der Renovierung der  Marienkirche unter Superintendent Merker. Der Ostchor (Altarraum) wird als  Winterkirche abgetrennt und mit Fußbodenheizung versehen. Die  Einweihung am 29.11.1964 erfolgt  durch Probst Coym. 
                              
                           Ab 1967 unter Superintendent Grüneisen völlige  Neugestaltung der Marienkirche (Winterkirche – großes Westschiff - Gemeinderaum ). 
                            
                           16.04.1978 Einweihung durch Bischoff Kruse. 
                           
                            
                          
                           Die Marienkirche in Zahlen 
                           Länge: 43,0  m 
                             Breite des Westschiffes: 15,0   m 
                             Höhe des Westschiffes innen: 14,5   m   (bis Tonnengewölbe) 
                             Höhe des Westschiffes außen: 22,5   m   (bis Dachfirst) 
                             Breite des Ostchores (Winterkirche): 7,5  m 
                             Höhe des Turmes: 37,0   m 
                             Plätze in der Winterkirche: 85 
                             Plätze im Hauptschiff: 280 
                         Plätze im Hauptschiff einschl. Gemeinderäume: bis 500  |