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Die Orgel der Marktkirche St. Cosmas und Damian Goslar

Informationen zur Kirche und der Orgel
Disposition der Schuke-Späth-Orgel 2012

Die Kirche
Ansprechpartner

Informationen zur Kirche und der Orgel

Die Marktkirche in Goslar wurde nach den beiden berühmten Ärzten und Apothekern St. Cosmas und Damian benannt. Als "ecclesia forensis" (Marktkirche) wird sie 1151 erstmalig urkundlich erwähnt. Das Kernstück des heutigen Baus ist die romanische, dreischiffige Pfeilerbasilika mit flacher Balkendecke.

Eine Besonderheit der Kirche sind die modern gestalteten Fenster im Hohen Chor. Diese wurden von dem bekannten Maler, Grafiker und Glasbildner Johannes Schreiter in den Jahren 1992 bis 2003 gestaltet. Die Fenster sind zu einem Begriff für moderne Glaskunst in Kirchenfenstern geworden. Die Schreiter-Fenster im Altarraum und das Tauffenster mit romanischer Engelscheibe in der Südapsis sind über die Grenzen Goslars bekannt geworden und reihen sich ein in die in den vergangenen Jahrzehnten von einem der bedeutendsten Glaskünstler geschaffenen Kirchenfenster, wie z.B. in der Heilig-Geist-Kirche in Heidelberg, im Augsburger und im Ulmer Münster.

Die Orgel in diesem bedeutenden Kirchenraum wurde 1970 von der traditionsreichen Orgelbauwerkstatt Karl Schuke erbaute. Sie verfügte ursprünglich über 37 Register auf drei Manualen. In einem Zeitraum von fünf Jahren wuchs in Zusammenarbeit mit dem Organisten Gerald de Vries und dem Kirchenvorstand ein Konzept zur Renovierung dieses für die Orgelbewegung bedeutenden Instruments.

Ein Kernpunkt der Renovierung durch die Freiburger Orgelbau Hartwig und Tilmann Späth OHG war die Freilegung der großen Rosette hinter der Orgel. Dies beinhaltete eine neue Gestaltung des Orgelprospekts sowie eine Reorganisation der dahinter liegenden technischen Anlage. So entwickelten wir eine Prospektform, die in sich zunächst klar und eindeutig ist. Die Prospektpfeifen sind dagegen unregelmäßig, ja beinahe chaotisch vor dieser Form platziert. Sieben Pfeifen ragen gar über die Form hinaus. Darüberhinaus sind sieben Pfeifen durch goldene Labien herausgehoben. Es entsteht dadurch eine optische Tiefe von Form und Unordnung, die auf die Spannung von Chaos und Schöpfung verweist. Im harmonischen Erklingen der Orgel, so ist der theologische Gedanke, wird in gewisser Weise der Akt der Schöpfung, nämlich der Übergang von Chaos zur Ordnung, wiederholt. Die Bedeutung der Orgel als Instrument der Verkündigung wird damit unterstrichen.

Dafür wurde das vorhandene Oberwerk, welches sich mittig befindet, zweiteilig nach außen verlegt. Hinter der Orgel wurde ein 14 registriges Auxiliar-Werk eingebaut, um die Klangpalette des Instruments zu erweitern. Darüber hinaus wurde das Hauptwerk um fünf Stimmen erweitert. Pedal und Oberwerk erhielten jeweils ein zusätzliches Register Untersatz 32' bzw. Salicional 8'.

Mit der Renovierung und Nachintonation der qualitativ hochwertigen Orgel und der Erweiterung um wünschenswerte Register steht dem Orgelspieler in der Marktkirche zu Goslar jetzt ein Instrument mit 58 Registern zur Verfügung, welches keine Wünsche offen lässt. Auch für kommende Generationen ist somit ein optisch wie klanglich ansprechendes Orgelunikat mit einem Kernbestand aus der Orgelbewegung gesichert.


Disposition der Schuke-Späth-Orgel 2012
gelb hinterlegte Register wurden neu hergestellt!

erbaut 1970 von Karl Schuke Orgelbau
Restaurierung 2012 Freiburger Orgelbau

Hauptwerk Oberwerk Brustwerk Schwellwerk (Auxiliare) Pedal

Prinzipal 16‘

Salicional 8‘

Holzgedackt 8‘

Geigenprinzipal 8‘

Untersatz 32‘

Bordun 16‘

Gedackt 8‘

Blockflöte 4‘

Traversflöte 8‘

Prinzipal 16‘

Oktave 8‘

Prinzipal 4‘

Prinzipal 2‘

Nachthorn 8‘

Subbass 16‘

Konzertflöte 8‘

Rohrflöte 4‘

Sifflöte 1‘

Gambe 8’

Octave 8‘

Violoncello 8‘

Oktave 2’

Terzian II 1 3/5‘, 1 1/3‘

Vox coelestis ab cº 8‘

Gedackt 8‘

Koppelflöte 8’

Waldflöte 2‘

Zimbel III 1/2‘

Fugara 4‘

Octave 4‘

Oktave 4‘

Quinte 1 1/3‘

Krummhorn 8‘

Flöte 4‘

Pommer 4‘

Gemshorn 4‘

Sesquialtera II 2 2/3‘, 1 3/5‘

Tremulant

Nazard 2 2/3‘

Nachthorn 2‘

Nasat 2 2/3‘

Scharf IV 1‘

Schweizerpfeife 2’

Mixtur V 2‘

Oktave 2‘

Rankett 16‘

Terz 1 3/5‘

Posaune 16‘

Cornett III-V 8‘ Trichterregal 8‘

Mixtur III-IV 2 2/3‘

Trompete 8‘

Mixtur V-VI 1 1/3‘

Tremulant

Trompette harmonique 8‘

Schalmei 4‘

Trompete 16’

Oboe 8‘

Trompete 8‘

Clarine 4‘

Tremulant

Zimbelstern

Koppeln mechanisch: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
Koppeln elektrisch: Aux/I, Aux/II, Aux/III, III ab, Aux/P, Super Aux, Sub Aux

Setzeranlage, Organ Valet

Die Kirche

Die Marktkirche ist die Rats- und Hauptpfarrkirche der Stadt. Sie wurde nach den beiden berühmten Ärzten und Apothekern St. Cosmas und Damian benannt.

Als "ecclesia forensis" (Marktkirche) wird sie 1151 erstmalig urkundlich erwähnt. Die Kirche ist auf das Engste mit dem Schicksal der Stadt verbunden. Ein Kirchensiegel von 1390 wird im hiesigen Museum aufbewahrt. Das Kernstück des heutigen Baus, wahrscheinlich einer älteren im 11. Jahrhundert St. Nikolaus geweihten Kirche, dürfte bereits bestanden haben: Eine romanische Pfeilerbasilika, dreischiffig mit flacher Balkendecke, zweimal acht Arkaden (Bögen) im Langhaus mit Querschiff und Vierung. Diese romanische Kirche hatte auch schon den mächtigen Westriegel, der sich wie eine Burg mit seinen quadratischen Türmen erhebt, die oben achteckig weitergeführt sind; es eröffnet sich innen zum Mittelschiff in einem Rundbogen.

Der Westriegel der Marktkirche besteht aus dem Nordturm (66 m) und dem Südturm (65,40 m). Die Türme sind seit 1930 mit Kupfer bedeckt, wie später auch die Seitenschiffe. Im Mittelteil zwischen den beiden Türmen hängen drei Glocken, die in Goslar gegossen wurden. Der Nordturm brannte 1589 ab und wurde 1593 als "offene Laterne" mit einer welschen Haube und einer Türmerstube wiederaufgebaut. Der Südturm war früher an den Wirt des Brusttuchs als Kohlenlager vermietet. Im Inneren befinden sich nur Leitern, welche die Etagen miteinander verbinden.


Ansprechpartner/Kontakt

Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Cosmas und Damian zum Markte
Kaiserbleek 5
38640 Goslar

E-Mail: marktkirche(at)goslar.de
Webseite: http://www.marktkirche-goslar.de


mit freundlicher Genehmigung der Kirchengemeinde (Gerald de Vries)
Fotos der Orgel: Freiburger Orgelbau Hartwig und Tilmann Späth OHG
Fotos der Kirche: Ev.-luth. Kirchengemeinde Markt Goslar
OI-G-40
weiterführende Links:

Webseite Marktkirche Goslar