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Die Orgel in St. Mauritz zu Münster

Allgemeine Informationen
Disposition
Hörbeispiel (mp3)

 


Allgemeine Informationen

Die nachweislich erste Orgel wurde im Jahr 1503 von Johan Tom Soide gebaut. Sie wurde aber bereits 1533/1534 zerstört.
Die heutige Orgel geht zurück auf das Instrument, das Friedrich Fleiter (Münster) im Jahr 1882 unter Verwendung von Material aus der Vorgängerorgel von 1833 neu erbaut hat.

In der Nachkriegszeit wurden erhebliche Eingriffe vorgenommen. Durch Breil (Dorsten) wurde der ursprüngliche „singende“ Klang der Orgel entsprechend dem damaligen Zeitgeschmack barockisiert und die Disposition verändert.

Nachdem bereits 1955 die Spiel- und Registermechanik durch eine neue ersetzt worden war, tauschte Franz Breil die Mechanik 1983 wiederum komplett aus. Im Jahr 2002 wurde das Instrument durch Romanus Seifert ( Kevelaer) weitgehend in den historischen Zustand von 1882 zurückversetzt und das romantische Klangbild wieder hergestellt.

Die Orgel gilt als das größte und kulturhistorisch wertvollste Instrument unter den wenigen erhaltenen Denkmalorgeln in Münster.

Das Orgelwerk befindet sich in einer Orgelkammer, oberhalb des Durchganges von der Kirche zur Erpho-Kapelle. Der Spieltisch befindet sich in oben genanntem Gang, Durch ein zu öffnendes Blind-Pfeifenfeld kann der Organist in den Kirchenraum in Richtung Altar sehen.
Der Klang ist hervorragend und macht, bei entsprechender Registrierung, eine kathedralartige Wirkung aus. Das rein mechanische Instrument hat 22 Register auf 2 Manualen und Pedalen.
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Das historische Gehäuse aus vorangig Gußeisen stammt ebenfalls aus dem Jahr 1882 und ist in Material und Ausführung einzigartig. Es wurde von dem Architekten Wilhem Rincklage entworfen und ist vollständig erhalten.

Der Prospektteil besteht aus einem Mittelturm, der von jeweils einem flachen Pfeifenfeld flankiert wird, und am Rande wiederum von je einem Rundturm. Die Rundtürme verfügen über filigran gestaltete Kappen aus getriebenem Messingblech. Die halbkreisförmigen Schleierbrettern sind ebenfalls aus Messing gestaltet . Den unteren Abschluss der beiden seitlichen Rundtürme bilden aus Messingblech gestaltete Körbe, ähnlich den oberen Turmabschlüssen, die allerdings länglicher gestaltet sind, und daher an Bienenkörbe erinnern.


Disposition

Hauptwerk C-f''' Brustwerk C-f''' Pedalwerk C-f'
Bordun 16' Geigenprinzipal 8' (2002) Subbass 16'
Prinzipal 8' Salicional 8' (2002) Principalbass 8'
Gamba 8' (2002) Gedacht 8' Octavbass 4'
Hohlflöte 8' Gedackt 4' Posaune 16'
Oktav 4' Waldflöte 2' Trompete 8'
Rohrflöte 4' Klarinette 8' Clairon 4'
Oktav 2'
Sesquialtera 2fach 2 2/3'
Mixtur 4fach 1 1/3'
Trompete 8'

Koppeln und Spielhilfen:
- Manualkoppelzug II-I
- Pedalkoppeltritt I-Ped
- Pedalzungentritt (16', 8', 4')

Anmerkungen
Sesquialtera (Hauptwerk): Intonation ähnlich einem Cornett, Basis für die Mixtur IV.
Bahs (Bassregister im Pedal): Historische Schreibweise.
2002 = Rekonstruiertes Register.


Quelle :Hans Adler/Roland Eberlein
http://orgelarchiv.orgel-information.de
OI-M-21