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Die Orgel der Kirche "Heiligstes Herz Jesu" in Klettwitz

Disposition
Die Kirche
Die Orgel wurde 1913 von Arno Voigt, Orgelbau Bad Liebenwerda, als Opus 26 gebaut. Sie hat 8 klingende Register auf 2 Manualen und Pedal. Dazu eine Manualkoppel (II zu I) und Pedalkoppel (I und II); desweiteren eine Superoctavkopple II zu I. Die Orgel ist pneumatisch und soweit in einem guten Zustand.
Die Prospektpfeifen wurden im II. Weltkrieg eingeschmolzen und bis dato nur durch Zinkpfeifen ersetzt. Ein Ziel der Restauration ist ein Prospekt aus Zinn.
Disposition
erbaut 1913 von Orgelbau Arno Voigt, Bad Liebenwerda

Manual I Manual II Pedal
Principal 8` Salicett 8` Subbass 16`
Gambe 8` Liebl. Gedackt 8`
Octave 4` Flauto Dolzce 4` **
Piccolo 2` *


Koppeln: II/I; I/II; Super II/I

* (original eine Hohlflöte 8` und ob das wirklich ein Piccolo ist, weiß man nicht genau, es steht zumindestens auf dem Pfeifenstock, könnte auch eine Blockflöte sein)

** (momentan ein Sammelsurium aus Metallpfeifen. Es ist geplant, diese durch Holzpfeifen zu ersetzen, wie es für dieses Register üblich wäre)




Die Kirche

Um 1860 , drei Jahrhunderte nach der Reformation, kamenKatholiken durch den Bergbau aus Polen und Oberschlesien und durch die Glashütten aus Böhmen nach Schwarzheide, Klettwitz und Ruhland. Zum Gottesdienst traf man sich im Kino, im „Kaupeschlößchen" Ruhland und in Wohnungen. In Klettwitz gab es eine katholische Schule und seit 1907 einen eigenen Seelsorger. 1909 wurde die Herz-Jesu-Kirche gebaut.

Seit 1930 besitzt die Pfarrei Ruhland-Hörlitz einen eigenen Seelsorger, der die Katholiken der Brabag, eines großen Chemiewerkes, sammelte. 1945 kommen Umsiedler hinzu, die durch den Krieg aus ihrer Heimat vertrieben wurden.

Die katholische Pfarrkirche "Heiligstes Herz Jesu" zu Klettwitz, blickt also auf eine lange und vielfältige Geschichte zurück. Nicht ganz sicher (aber relativ wahrscheinlich) ist, ob bis ca. 1945 die Gottesdienste in Polnisch gehalten wurden, da vielen Polen nach Klettwitz zogen. Das Siedlungsgebiet wurde damals “Klein Warschau” genannt und ist auch heute noch vielen bekannt. Seit 1986 hat die Gemeinde keinen eigenen Pfarrer mehr und wurde zunächst von Großräschen und später dann von Schwarzheide betreut. Die ursprünglichen Pfarrkuratien Ruhland, Schwarzheide und Klettwitz wurden 2006 zu einer Pfarrei zusammengelegt und zur kanonischen Pfarrei erhoben. Die “Mutter”-kirche wurde Klettwitz, aber der Pfarrer wohnte in Schwarzheide.

Die Pfarrei Klettwitz zählt ca. 700 Katholiken. Seit 2009 ist der Pfarrer von Senftenberg auch Pfarradministrator der Pfarrei Klettwitz. Voraussichtlich im Jahr 2016 werden die Pfarreien Klettwitz (mit Schwarzheide und Ruhland) und Senftenberg zusammengelegt.

Die Gemeinde in Klettwitz ist sehr lebendig, da sie seit 1986 keinen Pfarrer mehr hatte. So half man sich selbst und daraus wuchs eine starke Gemeinschaft, die viel alleine macht und sehr engagiert ist.

Die Kirche wurde 1909 im neuromanischen Stil innerhalb von 4 Monaten errichtet. Dem Dachreiter wurde im neubarocken Stil gefertigt. Auch die Innenausstattung wirkte eher Barock. Der Dachreiter beherbergt heute 3 Glocken. (Große ca. 500 kg – Cor Jesu (Herz Jesu); Mittlere ca. 290 kg – Sancta Maria; Kleine ca. 210 kg – St. Augustinus) 

Ursprünglich waren es nur zwei Bronzeglocken, wovon im I. Weltkrieg die große abgegeben werden musste. Nach dem Krieg besorgte die Gemeinde eine neue, auch diese wurde im II. Weltkrieg wieder für Kriegszwecke eingeschmolzen. Die kleine wurde geheim unter einem Kohlentransport nach Schwarzheide gebracht, wo sie heute noch täglich zum Gebet oder zur hl. Messe ruft. 1949 wurden die jetzigen Glocken angeschafft. Die Uhr funktioniert mechanisch und wird einmal in der Woche per Hand aufgezogen und auch alle 3 Glocken werden immer noch mit einem Strick per Hand geläutet.

 


Mit freundlicher Genehmigung von Benjamin Sawicki
OI-S-75