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Die Orgel der Dorfkirche Müncheberg-Hermersdorf
Wilhelm-Sauer-Orgel - Ein Schatz für Hermersdorf
Eine kuriose Geschichte
Kontakt
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Wilhelm-Sauer-Orgel - Ein Schatz für Hermersdorf
Projektbeschreibung Januar 2025
Wir vom Förderverein „Dorf und Kirche Hermersdorf e.V.“ setzen uns seit seiner Gründung für die Instandsetzung der Dorfkirche Hermersdorf ein. Bis heute konnten wir dabei große Fortschritte erreichen. Dazu zählen die Neueindeckung des gesamten Daches (Turm und Schiff), die Erneuerung der Elektroanlage, der Neubau eines Glockenstuhles einschließlich der Installation eines elektrisch betriebenen Geläutes u.a.m.
Neben dieser Aufgabe fördern und bereichern wir mit dem Verein das kulturelle Leben im Dorf durch verschiedenste Veranstaltungen in der Kirche und im Dorf selbst. Darunter finden sich einmalig stattfindende Events und solche, die zum Teil schon zum festen Bestandteil des kulturellen Lebens im Dorf gehören und jedes Jahr stattfinden.
Als Beispiele seien hier genannt: neben Gottesdiensten jährlich verschiedene Konzerte, Lesungen, jährlich mindestens eine Kunstausstellung, Festveranstaltungen u.a.m. Aktuell feiern wir am 10. Mai dieses Jahr die erfolgreiche Restaurierung unsere historischen Altarfiguren mit einem großen Fest. Auch dafür haben wir uns jahrelang gemüht.
Die Kirche gehört zur Ev. Kirchengemeinde Müncheberger Land und wird von ihr genutzt. Die Aktivitäten unseres Vereins geschehen im Einvernehmen und in Ergänzung zur Kirchengemeinde. Eine weitere Nutzung erfährt die Kirche durch die Freikirchliche Gemeinde Buckow-Müncheberg.

Im Jahr 2021 wurde dem Förderverein vom Inhaber einer Tischler- und Restaurationswerkstatt eine kleine, sehr reparaturbedürftige Orgel geschenkt, deren Einzelteile größtenteils in Kartons lagen.
Sie befindet sich zur Zeit in der Werkstatt der Orgelbaufirma Scheffler in Sieversdorf. Zu unserer großen Überraschung ergaben Recherchen dieser Orgelbaufirma, dass die Orgel aus der berühmten Orgelbauwerkstatt Wilhelm Sauer in Frankfurt/Oder stammt und um 1900 gebaut wurde. Sauerorgeln sind berühmt. Fachleuten schätzen sie wegen ihres warmen, romantischen Klangs. Schwesterinstrumente stehen in großen, bekannten Kirchen wie beispielsweise im Berliner Dom. Ganz ungewöhnlich bei unserer Orgel aber wäre die Ausstattung des kleinen Instruments mit einer pneumatischen Traktur, welche sonst nur bei großen Orgeln üblich sei, sagen die Fachleute. Damit wäre unser Instrument eine der kleinsten, noch erhaltenen pneumatischen Orgeln. Es handelt sich damit um etwas ganz Einzigartiges – nicht nur aus dem Hause Wilhelm Sauer, sondern auch in der gesamten Orgelwelt. Ein Unikat, das in der Fachwelt sicher großes Aufsehen erregen wird. Glücklicherweise passt die Orgel auch von ihrer Größe her sehr gut in unsere Dorfkirche.
Die Wiederaufstellung dieser Orgel in der Kirche von Hermersdorf würde zu einer großen Bereicherung bei den verschiedenen kulturellen und religiösen Veranstaltungen in der Kirche führen. Bei kirchlichen Veranstaltungen wird die Orgel zur musikalischen Begleitung von Gottesdiensten und Andachten genutzt werden. Dafür gibt es in der Kirchengemeinde Personen, die das Instrument spielen können.
Wegen ihrer ungewöhnlichen Bauweise rechnen wir auch mit einem großen Interesse der Fachwelt. In Kooperation mit anderen Institutionen, wie Ausbildungsstätten für Organisten, Konservatorien, Musikschulen, den Orgelbeauftragten des Kirchenkreises oder Netzwerken von freiberuflichen Musikerinnen und Musikern wollen wir Orgelkonzertreihen organisieren. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrungen mit der Durchführung von kulturellen Veranstaltungen in der Kirche halten wir dieses Vorhaben für sehr realistisch. Der Öffentlichkeitsarbeit kommt hier eine große Bedeutung zu. Unsere Ideen gehen hin zu Medienpartnerschaften und zu kulturellen Partnerschaften aus der Umgebung wie Müncheberg, Buckow und Neuhardenberg.
Über die 53 Mitglieder unseres Fördervereins erreichen wir ein breites Spektrum von Interessengruppen. Das reicht von alteingesessenen Hermersdorfern über neu Hinzugezogene bis zu Hermersdorffreunden, die weiter weg wohnen. Sehr wichtig ist aber nicht die Anzahl der Mitglieder, sondern die Energie und das Durchhaltevermögen, die die Mitglieder bereits in den vielen bisherigen erfolgreichen Projekten gezeigt haben. So sind wir auch bei diesem Projekt sicher, dass wir den Orgeleinsatz zu einem Erfolg werden lassen können.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns dabei unterstützen, und würden Sie gern an der Freude eines erfolgreichen Abschlusses teilhaben lassen.
Martin Schulze
Vorstandsvorsitzender
Förderverein Dorf und Kirche Hermersdorf e.V. |
Eine kuriose Geschichte
Kapitel 1: Eine Orgel fällt vom Himmel
Als Martin Schulze, unser Vorsitzender, plötzlich gefragt wurde "da ist ne Orgel übrig, willste die haben?”, sagte er überrascht zu. Was dann bald auf der Empore unserer Kirche herum- und auch im Weg stand, war eine angeschlagene Holzfassade und mehrere Umzugskisten mit stark beschädigten Einzelteilen - kurz: ein Schrotthaufen. Unsere Begeisterung hielt sich in Grenzen. Andererseits: eine Orgel wird nicht umsonst als Königin der Instrumente bezeichnet. Der volle Klang ist in großen Räumen einfach ohnegleichen. Also hat vielleicht dieser und jener geseufzt, aber nicht gemeckert.
Kapitel 2: Die nicht heimliche Begegnung
Zufällig besuchten wir irgendwann danach beim Vereinsausflug die Orgelbauwerkstatt Scheffler in Sieversdorf. Am Ende der sehr interessanten Besichtigung, bei der der Meister viele Geschichten aus seinem Bereich gucken ließ, erzählte Martin von unserer "Neulast". Prompt erklärte sich Christian Scheffler bereit, bei Gelegenheit unser Fundstück zu begutachten.
Kapitel 3: Verblüffend
Was wir damit auslösten, nahm allen Beteiligten den Atem: der scheinbar wertlose Haufen versetzte die Fachleute in helle Aufregung: was wir da hätten wäre ja eine echte Sauerorgel! Sauerorgeln stehen in vielen, oft sehr großen, auch sehr bekannten Kirchen wie u.a. dem Berliner Dom und sind berühmt wegen ihres warmen, romantischen Klangs. Was bei den Fachleuten aber noch mehr Aufregung verursachte, war die Bauweise: eine pneumatische Traktur! (die luftverstärkte Ansteuerung der Tasten) Die hätte man nur in großen Orgeln verbaut und nicht in so kleinen Modellen wie unserer!
Kurz und gut: ein aufsehenerregendes Ergebnis; ein anscheinend weltweites Einzelstück!
Das ließ uns alle erst verblüfft, dann aber begeistert zurück. Wir hatten also ein sehr wertvolles, wohl einmaliges Instrument - geschenkt! Unglaublich. Es erschien uns wie vom Himmel gefallen.
Allerdings auch sehr sanierungsbedürftig.
Kapitel 4: Kleine Kiesel zum großen Ziel
Der Vorstand wurde mitgerissen und seither bemühen wir uns, den sehr freundlich kalkulierten Restaurierungspreis von 48 Tsd aufzubringen. Das wird nicht aus unseren Vereinsbeiträgen gestemmt, das war uns allen sofort klar, sondern aus Spenden, Initiativen und anderen Quellen. Bis heute haben wir ca 15 Tsd erhalten, teils Großspenden. Hier spielt wiederum Martin Schulze eine unauffällige, aber überaus wichtige Rolle: er ist unser Goldsucher. Seiner unermüdlichen Arbeit im Hintergrund hat Hermersdorf recht viel zu verdanken: nicht nur die Finanzmittel für die bisherigen vielen, teuren Arbeiten am Kirchdach, Turm und an den Altarfiguren, sondern jetzt auch wieder für die Orgel. Er schreibt Stiftungen, Behörden und Fonds an, wirbt für die Hermersdorfer Vorhaben.
Das ist eine ganz beharrliche Fleißarbeit mit ganz erstaunlichem Ergebnis. So erhielt er für die Orgelrestaurierung bisher vom Kirchenkreis 2.500€, von der Sparkasse MOL 1.500€ (die uns auch sonst häufig unterstützten), von der Stiftung Brandenburgische Dorfkirchen 2.500€. Erst kürzlich erhielt er die Zusage für 15 Tsd aus Lottomitteln! Da hat der Vorstand Hurra gebrüllt. Somit hätten wir schon 35.500€. Allerdings sind die Lottomittel erst auszahlbar, wenn der Rest auch da ist. Das ist natürlich Ansporn - aber auch Schraubzwinge!
Kapitel 5: Der Weg ist das Ziel
Nicht nur Anträge für Gelder bringen was, sondern auch Begeisterung! So war Hans Martin Meckel, einer der Hermersdorffreunde, (denn er war eins der Kinder des Pfarrers Meckel, der hier in den Fünfzigern wohnte und predigte) so angepiekt vom der Orgel-Projekt, dass er am Sonntag, den 7. September, 16 Uhr, hier in der Hermersdorfer Kirche mit seinem Potsdamer Ensemble “Susato” ein Konzert geben wird. Alte Musik aus der Zeit unserer Kirchengründung auf historischen Instrumenten⅔. Als Benefiz für unsere Orgel nehmen sie für das Konzert kein Geld. Alle Spenden der Besucher kommen der Orgel zugute! Beköstigt werden die Künstler von der überaus rührigen Familie Krause.
Wenn das kein Einsatz ist :))
Wir freuen uns auch sehr, dass der Orgelbaumeister Scheffler und der Orgelbeauftragte der Landeskirche, Martin Schulze (Namenszwilling), uns Interessantes zu unserem Orgel-Unikat erzählen werden. So können auch die Besucher Fragen zu unserem einzigartigen Instrument loswerden. Ein Foto der wiedererstrahlten, ehemals ramponierten Orgel-Fassade hängt schon seit einiger Zeit in der Kirche.
Kapitel 6: Fazit
Abschließend bestätigt sich wieder einmal, dass die richtigen Dinge zueinander
finden: die fast verschrottete Orgel und das lebendige Hermersdorf.Autorin: Christiane Heydenreich |
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Kontakt
Förderverein Dorf und Kirche Hermersdorf e.V.
Friedländer Str. 5
15374 Müncheberg OT Hermersdorf
E-Mail: ms.friedland(at)web.de
Spendenkonto:
Bank: Sparkasse MOL
IBAN: DE41 1705 4040 3000 1302 32
SWIFT-BIC: WELADED1MOL |
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mit freundlicher Genehmigungdes Förderverein Dorf und Kirche Hermersdorf e.V.
Fotos: Förderverein Dorf und Kirche Hermersdorf e.V.
OI-M-75 - veröffentlicht: 03.04.2025 - letzte Änderung: 11.09.2025 |
weiterführende Links:
Webseite Förderverein
Steckbrief Förderverein beim Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V. |
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