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Symphonia Aurora Borealis
Organ Symphony in six movements

Komponist: Fredrik Sixten
Verlag: Cantando

Der 1962 geborene schwedische Komponist Fredrik Sixten wirkte u.a. in Göteborg und in Trondheim. Seit 2014 lebt er freischaffend dank einer wachsenden Anzahl von Kompositionsaufträgen.

»Aurora Borealis« möchte man zunächst wörtlich mit »Nördliche Morgenröte« übersetzen, gemeint ist aber das geheimnisvolle, selten zu sehende Nordlicht. Die Satzbezeichnungen der sechs Sätze kreisen denn auch um Licht- bzw. Dunkelheitsphänomene wie Dark, Dawn, Dusk oder Darkness. Entstanden 2017, erlebte das Werk im Dezember 2018 in Tübingen seine deutsche Erstaufführung. Mit ca. 50 Min. Spieldauer muss es allerdings überlegt in einen Konzertrahmen eingepasst werden.

Der letzte Satz »Divinity« sieht ad libitum die Hinzuziehung eines Solosoprans vor, der aber keinen Text, sondern eine wortlose Vokalise singt. Im Orgelpart sind gehobene technische Anforderungen zu vermerken. So kommen gerade im letzten Satz zahlreiche Einwürfe des Pedals in kleinsten Notenwerten vor. Der erste Satz zitiert eine mittelalterliche Hymne und zwar zuerst im Doppelpedal, dann in vollstimmigen Manualakkorden, während im zweiten Satz ein schwedisches Volkslied anklingt. Nach einem Intermezzo und einem Allegro deciso versinkt dieser Satz in einem mystischen ppp.

Die Sätze drei bis fünf enthalten toccatenartige, aber auch polyphone Elemente. Registrierungen werden mehrfach angedeutet, sind aber nicht im Detail verbindlich. Auf jeden Fall benötigt man zur Darstellung ein Instrument mit mindestens drei Manualen und Pedal, schreibt der Komponist im Vorwort.

Eine interessante, farbige, durch individuelle Musiksprache überzeugende Alternative zur fast schon überstrapazierten französischen Orgelsymphonik.

Klemens Schnorr - für www.orgel-information.de
Februar 2020 / Juni 2020


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